top of page

Omas Bauernküche: Buttermilchgötzen aus dem Erzgebirge. Nach d. Rezept von Erika Hemmer aus Seelow.

Aktualisiert: 29. Juni 2020


Vor ein paar Tagen noch der Profitipp mit einem therapeutischen Risotto aus Italien, heute ein heimisches Kartoffelgericht aus dem Erzgebirge: Buttermilchgö(e)tzen wurde früher in Zeiten gereicht, in denen man sich Fleischmahlzeiten selten leisten konnte. Das Rezept von Erika Hemmer und der Kreativecke der Volkssolidarität Seelow passt prima in unsere Reihe "Omas Bauernküche".


Wir haben es nachgekocht. Ok, vielleicht passen die Götzen oder auch Getzen nicht so in die Sommerküche.... Aber Sie kennen das doch: Manchmal gelüstet einem einfach nach etwas Herzhaften. Geschmacklich und optisch erinnern die Götzen an Reibekuchen. Erika empfiehlt als Beilage Kompott oder Salat. Unsere Idee: gegrillter Lachs!


Zutaten für eine großen Pfanne (Gusseiserne besonders geeignet) :

  • 1,5 kg Kartoffeln

  • 1/2 l Buttermilch

  • Salz

  • Speckwürfel

  • Pflanzenöl

  • Ergänzung zu Erikas Rezept: Wir haben noch 4 Eier in den Teig eingearbeitet.


Zubereitung:

  • Die Kartoffeln werden roh gerieben, aber nicht ausgepreßt.

  • Buttermilch hinein rühren.

  • eine geriebene oder kleingeschnittene Zwiebel und Salz hinzufügen.

  • Unterdessen wird in einer größeren Pfanne reichlich Speck ausgelassen.

  • dazu Pflanzenöl im Verhältnis 1:1.

  • Den Teig nun langsam in die Pfanne gießen. Er sollte etwa 2 Zentimeter hoch sein.

  • Das Ganze wird 1 1/2 bis 2 Stunden lang ohne Deckel in der Röhre bei mittlerer Hitze gebacken.

  • Sobald die Ränder und die Decke knusprig braun sind, ist die Speise fertig.

  • Unser Tipp: Sollte der Kartoffel-Buttermilch-Teig sehr flüssig sein, kann man etwas von der Kartoffelstärke einarbeiten.



Zum Schluss noch ein paar Worte zur erzgebirgischen Küche: Jahrhunderte war das Leben im Erzgebirge durch wechselnde wirtschaftliche Verhältnisse geprägt. Bergleute, Forst- und Landwirte, Handwerker kämpften ums Überleben. Das raue Klima ließ bestimmte Pflanzen nicht wachsen. Also griff man darauf zurück, was man hatte: Kartoffeln, Getreide, Wild, Pilze, Wald- und Feldfrüchte. Mit viel Kreativität und Improvisationsgeschick zauberten die Köche und Köchinnen hervorragende Speisen mit Charakter. Dieser Küchencharakter hat sich bis heute durchgesetzt. Wer heute ins Erzgebirge fährt, sollte sich auf jeden Fall durch die Menükarten schlemmen. Eine deftige, ehrliche Küche. Mit Herz und zwei Tagen fasten danach;).








686 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
bottom of page